Dienstag, 17. Dezember 2013

ein rosaroter Tag.

In einer Pâtisserie geht es ja eher stressig zu. Man muss schnell arbeiten, lange und hart.
Pâtissier, ist eben kein einfacher Beruf. Aber gut, das ist ja eigentlich bekannt.
Manchmal allerdings geht es bei uns ruhiger zu. Das ist meistens mittwochs. Nicht jede Woche, aber man kann Glück haben und erwischt einen sehr entspannten Tag. Man arbeitet dann zusammen mit nur einem Pâtissier. Ja, man kann tatsächlich einen schönen, gechillten Arbeitstag haben, wenn man nur zu zweit arbeitet, statt zu fünft oder zu sechst... !


Vor ein paar Wochen hatte ich dieses Glück. Für mich war es ein rosaroter Tag. Rosarot war die Farbe, die an diesem Arbeitstag einfach überwiegt hat. Auch die Stimmung war so: Rosarot. Versteht man, was ich damit sagen möchte? Wenn man an rosarot denkt, kommen einem doch zum Beispiel Prinzessinnen oder rosarote Rosen in den Sinn, Märchen eben. Ein schönes, sorgloses Leben. Rosarot eben...
Wie unsere Macarons, die wir (unter anderem) an diesem Tag gemacht haben. Mit Erdbeergeschmack, daher die Farbe.

Erst die Macarons-Masse zubereiten. Das war am Anfang eher eine pinke Angelegenheit. 


Doch es wurde immer rosiger. Macarons auf das Blech spritzen und in den Ofen schieben. Rosarote Punkte auf weißem Hintergrund. Wie gesagt, ein wirklich rosarotes Leben.
Öfters in den Ofen schauen. Und dabei glücklich sein. Dass man so schöne Macarons gemacht hat. Zwar nicht ganz alleine, aber im Prinzip ja schon. Es wurde einem ja nur immer gesagt, was man als nächstes machen muss. An diesem Tag hatte man ja Zeit. Dann kann das schon mal nur die Auszubildende alleine machen...
Wenn man sie aus dem Ofen holt, muss gleich mal eines probiert werden. Man muss wissen, wie das, was man macht, schmeckt... und man wird noch glücklicher. Weil sie nicht nur hübsch aussehen, sondern auch noch sehr gut schmecken!


Die Füllung - eine rosarote Erdbeer-Creme mit weißer Schokolade, - wartet bereits. Sie wurde als erstes gemacht, sodass sie genügend Zeit zum auskühlen hat. Auf die Macaronshälften spritzen. Das geht fast schon in Richtung Meditation!


Es ist ruhig. Keiner redet. Man konzentriert sich nur auf die hübschen rosafarbenen Macarons. Macht immer die gleiche Bewegung beim Aufspritzen. 


Entweder denkt man dann wirklich an nichts - eine echt schöne Sache! Oder man überlegt sich zum Beispiel, was wohl gerade die Mama macht, oder welches Schulfach die Schwester hat.
Man ist dann wie in einer anderen Welt. In einer rosaroten, träumerischen-märchenhaften Welt.


Vielleicht denkt man dann aber auch, wie schön es doch ist, tatsächlich in einer französischen Pâtisserie zu arbeiten. Vor ein paar Monaten hab ich davon noch in Deutschland geträumt. Nun aber träume ich in Frankreich, während ich rosarote Macarons mache, von meinen Verwandten und Freunden in Deutschland...


So ein rosaroter Tag tut gut. 

Eine schöne Woche wünsch ich euch. Eine rosarote am besten. 
Sich auch mal einen ruhigeren Tag gönnen. Dann etwas schönes machen, z.B. rosarote Macarons, und dabei träumen und genießen.

Eure mademoiselle sucrée.

2 Kommentare:

  1. Ja, ich kann mir vorstellen, was eine rosarote Stimmung ist :-) Eigentlich würden mir dabei zuerst Schmetterlinge im Bauch einfallen, aber als ich den Titel in meinem Blogreader gesehen habe, habe in an zufriedenes Vor-sich-hin-Arbeiten gedacht an niedlichem Süßen.
    Schöne Beschreibung!

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    1. Schmetterlinge im Bauch... jetzt, wo du es sagst, passt das auch wirklich gut. Man denkt an seinen chéri während man zufrieden vor-sich-hin-arbeitet, so wie du es so schön beschrieben hast. Und es kribbelt dabei im Bauch. Man ist verliebt und sieht alles rosarot...

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