Sonntag, 1. Dezember 2013

so fängt der Morgen an.

Um 2.50 Uhr. Der Wecker klingelt. Das erste Mal. Er wird ausgeschalten und man bleibt liegen. Ist schon so halbwach. Schaut die Decke an. Aber man schläft eigentlich noch. Es klingelt wieder. 2.55 Uhr. Okay, jetzt! 1, 2, 3 und hops! Man sitzt jetzt auf dem Bett. Das Licht wird angemacht und die Musik eingeschaltet. Zum Beispiel das hier:


Und schwupsdiwups steht man, hat gute Laune und richtet sich.
Kurz vor halb vier Uhr zieht man sich die Schuhe an. Die Jacke. Davor zusätzlich noch eine warme Wollweste. Einen Schal darf man nicht vergessen, genauso wenig die Mütze und Handschuhe. 
Jetzt sieht man aus wie ein runder Wollknäul...
Die Türe wird geöffnet, das Fahrrad rausgehiebt und man ist startklar...! 

Nur noch kurz die Türe abschließen und danach kann die Fahrt zur Bäckerei auch schon losgehen...
Ich glaube es kommt mir dann immer ein richtiger Kälte-Schwall entgegen. Aber den nehme ich nicht war. Ich bin so unglaublich dick eingepackt, dass es für mich draußen gerade angenehm ist und ich drinnen fast schon glühe...

Und so dunkel ist es eigentlich gar nicht. Um halb-dreiviertel vier. Frisch ist es aber trotzdem. Naja es hat ja doch keine Temperaturen mehr im zweistelligen Bereich (deshalb sehe ich morgens ja immer aus wie ein sich erst langsam bewegender und mit der Zeit immer schneller rollender Wollknäuel ;-) ... ) 

Es ist windstill. Allgemein ist es sehr still. Ich habe immer Angst, dass ich die Nachbarn wecke. Obwohl ich ja keine großen Geräusche mache. Man hört in der Nacht einfach alles sehr viel intensiver. Jedes kleine Geräusch nimmt man wahr. Und die frische Luft atmet man viel tiefer ein als sonst. Das tut gut!

Es ist dunkel und doch hell. Die Stille sieht man wahrlich, wie ich finde...

Man sitzt nun auf dem Fahrrad, fährt in der Mitte der Straße und naja, irgendwie ist es ja wirklich schön. Trotz der unmenschlichen, und noch ein wenig ungewohnten Uhrzeit (früher war ich manchmal den ganzen Tag nicht so sportlich unterwegs, wie ich es nun bereits nachts um halb vier bin...), trotz der klirrenden Kälte und der französischen Luft (nicht, dass ich die französische Luft nicht mag, aber manchmal wünscht man sich eben doch, mal wieder einfach nur deutsch hören, lesen und sprechen zu können...)


Alle Häuser sind dunkel. Und auch sonst trifft man kaum jemanden an.
Nur in der Bäckerei brennt schon Licht. Alles hell erleuchtet. Und es arbeiten bereits mindestens vier oder fünf Leute. 
Es duftet auch schon gut. Nach frischgebackenem. 
Ich parke mein Fahrrad und trete ein. In das Paradies vieler: In eine französische Backstube. Morgens um dreiviertel vier. Wer würde das denn auch mal gerne? 

Nun könnt ihr euch so ungefähr vorstellen, wie die erste Stunde des Tages einer Pâtissère-Auszubildenden aussieht. Nicht immer so wirklich chillig. Muss man ja schon sagen. Die Uhrzeit ist man ja noch nicht so gewohnt. Und manchmal beginnt mein Arbeitstag auch schon um drei Uhr.

Aber man muss immer das Schöne im Leben sehen. Es sich trotz allem schön machen. So wie ich. Versuchen das Leben trotzdem zu genießen und im Hier und Jetzt zu leben.
Ich bin mittlerweile gerne um die Uhrzeiten unterwegs... 

Es kann eben nichts nur zuckrig-süß sein. Aber manchmal schmeckt es ohne Zucker auch gar nicht mal so schlecht...  

bisous et bonne soirée!
mademoiselle sucrée

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